E-Gitarren SG-Style
Die SG-Form: Schlank, aggressiv und unverwechselbar
Die E-Gitarre im SG Style ist eine der legendärsten Gitarrenformen überhaupt. Ursprünglich 1961 als Nachfolger der Les Paul von Gibson vorgestellt, hat sich die SG (Solid Guitar) schnell zu einem eigenen Klassiker entwickelt. Mit ihrem leichten, flachen Korpus, den spitzen Doppel-Cutaways und dem schmalen Hals ist sie ein Paradebeispiel für Spielfreude, aggressive Optik und rockigen Sound.
Die SG war besonders bei Musikern beliebt, die Wert auf ein geringes Gewicht und schnellen Zugang zu den hohen Bünden legten. Ihr einzigartiger Look mit „Hörnern“ und dünner Bauweise wurde zum Markenzeichen vieler Rock- und Metal-Gitarristen. Zu den bekanntesten SG-Spielern zählen unter anderem Angus Young (AC/DC), Tony Iommi (Black Sabbath) und Derek Trucks (The Allman Brothers Band).
Typische Merkmale und Bauweise
SG-Style Gitarren zeichnen sich durch ihre doppelt geschwungene Korpusform mit spitzen Cutaways aus, die einen einfachen Zugang zu den höchsten Bünden ermöglichen. Der Korpus besteht in der Regel aus Mahagoni, ist jedoch wesentlich dünner und leichter als der einer Les Paul. Diese Konstruktion sorgt für einen offenen, resonanten Ton mit einem gewissen "Biss".
Der Hals ist oft ebenfalls aus Mahagoni und mit einem eingeleimten Design versehen, was Sustain und Resonanz begünstigt. Viele SGs besitzen ein Palisandergriffbrett mit 22 Bünden. Charakteristisch ist der schlanke Hals, der sich ideal für schnelles Solospiel eignet. Aufgrund des geringen Gewichts neigt die SG allerdings bei manchen Modellen dazu, kopflastig zu wirken – ein Faktor, den manche Gitarristen durch entsprechende Gurtpositionen ausgleichen.
Soundcharakteristik und Einsatzmöglichkeiten
Der Sound der SG ist durchsetzungsfähig, aggressiv und dennoch dynamisch. Dank ihrer meist verbauten Humbucker-Tonabnehmer bietet sie einen satten, verzerrungsfreudigen Klang, der besonders in den Bereichen Rock, Hard Rock und Metal sehr beliebt ist. Gleichzeitig erlaubt sie durch die klare Tontrennung auch subtilere Spielweisen, etwa im Blues oder Progressive Rock.
Die Positionierung der Tonabnehmer – meist ein Neck- und ein Bridge-Humbucker – erlaubt eine große Bandbreite an Sounds. Der Hals-Tonabnehmer liefert warme, runde Töne für Soli und Jazz-ähnliche Klangfarben, während der Steg-Tonabnehmer für durchdringende Riffs und Leads sorgt. Viele SG-Modelle verfügen über separate Lautstärke- und Tonregler für jeden Pick-up, was zusätzliche klangliche Flexibilität bietet.
Originale und Alternativen zum Gibson SG
Das Original von Gibson hat Kultstatus, ist jedoch mit einem entsprechenden Preis verbunden. Epiphone, als offizielle Tochterfirma, bietet preiswertere Alternativen mit ähnlichem Design und Klangverhalten. Daneben existieren auch zahlreiche SG-inspirierte Modelle von Marken wie ESP, Schecter, Harley Benton oder Vintage, die sich vor allem an Einsteiger oder semi-professionelle Musiker richten.
Wichtig: Je nach Hersteller und Preisklasse unterscheiden sich die SG-Modelle in ihrer Verarbeitung, den verwendeten Tonhölzern und der Hardware. Während günstige Modelle oft auf einfachere Komponenten und maschinelle Fertigung setzen, bieten höherwertige Varianten individuell selektierte Materialien, handgelötete Elektronik und hochwertige Tonabnehmer. Auch die Lackierung spielt eine Rolle: von klassischem Cherry Red